Deutsches Shorthorn – Fast ausgestorben, doch Rettung in Sicht

Das Shorthorn-Rind gilt als älteste Kultur- und Zuchtrasse der Welt. Mit Ursprung in England entwickelte sich um 1840 eine planmäßige Zucht in Schleswig-Holstein, wo bis heute noch die meisten Shorthorn-Zuchtbetriebe angesiedelt sind. Mit der Einfuhr weiterer Fleischrassen aus Großbritannien und Frankreich und sinkender Bedeutung der Weide- und Ochsenmast wurde das Shorthorn-Rind jedoch in seiner Bedeutung zurückgedrängt. Während Shorthorns in Großbritannien, Nordamerika und Australien zu den populären Fleischrassen gehören, zählt das „Deutsche Shorthorn“ mittlerweile zu den vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen und wird in seiner Erhaltungszucht in Schleswig-Holstein und seit 2018 auch in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen finanziell gefördert.

Aufgrund ihrer Wetterhärte und Leichtfutterigkeit eignen sich Shorthorns auch für die Robustrinderhaltung, zur Beweidung von Extensiv- und Naturschutzflächen oder aber auch für die (extensive) Weidemast.


Unsere Shorthorn-Rinder kommen vom Bioland Johannsens Hof in Sprakebüll, der ca. 28 km westlich von Flensburg genau zwischen Nord- und Ostsee liegt. Dort leben die Shorthorns in klassischer Mutterkuhhaltung, also in Herdenverbänden, bestehend jeweils aus einem Zuchtbullen, mehreren Mutterkühen und deren Kälbern.

Die Mutterkuhherden des Johannsen Hof grasen vom Frühjahr bis zum Wintereinbruch auf Weideflächen. Im Winter werden die Rinder gruppenweise und freilaufend in Ställen untergebracht. Die Lauf- und Liegebereiche werden mit viel Stroh tierfreundlich eingestreut. Die männlichen Rinder leben auf den Weiden als Ochsen, bis sie im Alter von ca. 2,5 Jahren geschlachtet werden. Die Schlachtung erfolgt bei einem regionalen Landschlachter nach kurzem Transportweg.