Uckermärker – Der Youngster unter den deutschen Rinderrassen

Die jüngste Rinderrasse Deutschlands entstand in den 70er-Jahren in der ehemaligen DDR, wo es zu dieser Zeit an einer gut entwickelten Fleischrinderzucht mangelte. Diese wurde jedoch benötigt, um den Fleischbedarf der eigenen Bevölkerung zu gewährleisten und Exportverpflichtungen nachzukommen. Durch die systematische Kreuzung der Rassen Charolais und Simmentaler Fleckvieh entstand so das Uckermärker Rind. Das alles fand auf wenigen Höfen in der Uckermark statt, einer Region Brandenburgs, nach der die neue Rasse benannt wurde. 1992 wurden die Uckermärker als eigenständige Rinderasse anerkannt.
Bis heute befinden sich die größten Bestände immer noch in Mecklenburg-Vorpommern und im nordöstlichen Brandenburg. Hier kommen die Uckermärker wetterbedingt in den Genuss der längsten Weideperiode Deutschlands und tragen dank der extensiven Weidehaltung auch gleich noch zur Landschaftspflege bei. Die Tiere sind oft hornlos, in der Regel sehr gutmütig und mütterlich und haben einen hohen Fleischanteil am Schlachtgewicht.


Das Fleisch der Uckermärker ist von höchster Qualität, fein marmoriert, fettarm und kurzfaserig und wird beispielsweise von namhaften Steakhäusern sehr geschätzt.


Unsere Uckermärker stammen aus der Rinderzucht von Arno Bobzin, der sich im mecklenburg-vorpommerischen Woez (rd. 90 km westlich von Hamburg und ca. 20 km östlich von Schwerin) seit 2005 auf seinem Bio-Hof mit der uckermärkischen Mutterkuhhaltung einen Jugendtraum erfüllt.

Heute besitzt Herr Bobzin auf 210 ha ca. 100 Mutterkühe. Die Kälber werden zwischen Februar und April geboren und bleiben bis zum Herbst bei ihren Müttern. Obwohl die Rinder das ganze Jahr auf den großen Weiden verbringen und nur zur Kalbung an den Stall geholt werden, kennt Herr Bobzin jedes Tier. Vertrauensvoll kommen die Rinder zu ihm und lassen sich kraulen. Auch wenn eine Kalbung einmal unter einem ungünstigen Stern steht, setzen die Eheleute Bobzin alles daran, dass Kuh und Kalb die beste Versorgung erhalten. Einzelne Kälber werden auch schon mal mit der Flasche aufgezogen, wenn die Kuh – aus welchen Gründen auch immer – das nicht allein schafft.

Die Bobzins sind Mitglied im Erzeugerzusammenschluss BiosphärenRind Elbe-Schaalsee w. V., in dem sie mit ihrer Mutterkuhhaltung einen aktiven Beitrag u. a. zur nachhaltigen Regionalentwicklung und zum Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft in den UNESCO-Biosphärenreservaten Schaalsee und Flusslandschaft Elbe-MV leisten.